Nachhaltig im Alltag – Wertekompass statt/und BVR-Kompass
03. Mai 2024
Bereits vor über 10 Jahren wurde Nachhaltigkeit von vielen Medien als modernes und innovatives Thema in die Öffentlichkeit getragen. Damals sahen Blogbeiträge noch wie folgt aus: „Nachhaltigkeit im Alltag ist ein Thema, was gerade in den letzten Jahren immer mehr an Popularität gewonnen hat…“ Doch was hat sich seitdem wirklich verändert? Ein Blick auf bedeutende Entwicklungen, wie die Einführung der Sustainable Development Goals der UNESCO vor fast genau einem Jahrzehnt, und die politischen Maßnahmen seitdem, zeigt schnell, dass sich einiges bewegt hat. Das Leben von uns allen hat sich in den letzten Jahren verändert, unsere Wahrnehmung ist dabei unterschiedlich. Darüber, was Nachhaltigkeit für ihn bedeutet, schreibt heute unser Kollege Paul Leisten.
Für viele von uns ist es eine echte Herausforderung, zu überprüfen, welche Veränderungen wir in unserem eigenen Leben in letzter Zeit vorgenommen haben. Viele haben sich vorgenommen, ihren Fleischkonsum zu reduzieren oder sich ausschließlich für Biofleisch zu entscheiden. Ebenso entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, ihren Arbeitsweg mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen, anstelle des Autos, oder sie bevorzugen für Reisen die Bahn anstelle des Flugzeugs. Aber die Frage bleibt oft: Wie viel davon habe ich wirklich umgesetzt?
Essen spielt eine zentrale Rolle im Alltag eines jeden Menschen und ist daher auch ein wichtiger Aspekt eines nachhaltigen Lebensstils. Vor einiger Zeit wurde mir erst wirklich bewusst, dass neben den Lebensmitteln selbst auch deren Verpackung eine große Rolle spielt. Deshalb bin ich ein großer Fan von wiederverwendbaren Behältern für Getränke und Essen geworden.
Damit einher geht die Tatsache, dass selbst zubereitetes Essen oft nicht nur gesünder, sondern auch umweltfreundlicher ist. Dies gilt jedoch nur, wenn alle Reste auch wirklich konsumiert werden. Daher nutze ich solche Behälter gerne, um übrig gebliebene Speisen für den nächsten Tag aufzubewahren. Dies hat sich sowohl bewährt, wenn ich unterwegs bin, als auch wenn ich von zu Hause aus arbeite.
Neben dem Thema Ernährung ist auch der Transport von A nach B ein wichtiger Aspekt in Sachen Nachhaltigkeit. Seit der Einführung des Deutschlandtickets ist es für viele, besonders für unter 27-Jährige wie mich, erschwinglicher geworden, die Bahn zu nutzen. Allerdings ist die Deutsche Bahn für Berufe, in denen externe Termine keine Seltenheit sind, oft keine praktikable Option. Insbesondere bei Umstiegen kann man nicht immer auf die Zuverlässigkeit der DB vertrauen. Dennoch funktioniert der regionale öffentliche Nahverkehr in vielen Städten und Gemeinden recht zuverlässig und kann ebenfalls mit dem Deutschlandticket genutzt werden. Auch das Einsparen kurzer Strecken innerhalb des eigenen Ortes kann viel für die Nachhaltigkeit bewirken.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass für mich ein nachhaltigerer Lebensstil nicht bedeutet, nur die eine oder die andere Maßnahme zu ergreifen. Vielmehr ist es wichtig, sich seiner moralischen Verantwortung bewusst zu sein und entsprechend zu handeln. Dabei machen auch die kleinen Veränderungen, die jeder Einzelne in seinem Leben umsetzt, einen großen Unterschied.